FRIEDER HOFMANN I POSITIONEN I PUBLIKATIONEN I PROJEKTE

Wiedereröffnung des Leipziger Stadtarchivs 
auf dem alten Leipziger Messegelände 

Leserbrief zum Beitrag im "Deutschen Architektenblatt" 12-2020 über Sanierungsprojekte alter Messehallen in Leipzig. Veröffentlicht im DAB 01-2021 Seite 6.

„Eine Messe ist eine Messe. Ob Stuttgart oder Hannover, ob Essen oder Berlin – das Erscheinungsbild deutscher Ausstellungsgelände ist so uniform und nüchtern wie die Anzüge ihres Publikums ... Gern hätte die DDR Leipzigs Messe auf Weltniveau gebracht, aber das schaffte sie nicht. Allein das Spitztürmchen mit dem roten Stern auf dem Sowjetpavillon hat sich jedem eingeprägt, der in den letzten Jahren mal da war. Weg mit der Klamotte!“ (Roland Stimpel in der „Bauwelt“ 21/1992; nachgedruckt in den „Leipziger Blättern“ Heft 21).
Fast 30 Jahre nach diesem Messe-Verriss hieß es am 
30. Oktober 2019: „Stadtgeschichte unterm roten Stern – Neueröffnung des Leipziger Stadtarchivs im Sowjetischen Pavillon“. Geschichte ist eben spannend, ergebnisoffen und voller Abwechslungen. Ich freue mich, dass es so gekommen ist. Auch ich weiß meine private Sammlung dort unterm roten Stern gut aufgehoben. (2020 - gekürzt) 

2018 erschien in der russischen Fachpresse ein Beitrag über die Sanierung des Leipziger Sowjetischen Pavillons und die dabei entdeckten historischen Wandmosaiken. 
Im Text werden die kulturelle Bedeutung der Mosaiken aus russischer Sicht bewertet und Besonderheiten ihrer Entstehungszeit zu Beginn der 50er Jahre beleuchtet.

100 Jahre Geschichte unterm Stern. Ein neues Buch über den Leipziger Sowjetischen Messepavillon 

„Sowjetischer Pavillon. Substanz oder Erscheinung“ mit Texten v. Gregor Harbusch, Wolfgang Kil, Tanja Scheffler, Peter Zirkel. Fotos v. Till Schuster. MBooks Weimar 2021

Zweifellos ist die goldene Spitze mit dem roten Stern ein Wahrzeichen des alten Leipziger Messegeländes. Hätte man sich beim Umbau entschließen können, die ganze spannende Geschichte des Hauses zu erzählen, hätte man nicht nur dem Denkmalschutz besser entsprochen, sondern auch die jetzt zeitlos steril geratenen Interieurs aufgewertet. Durch die öffentliche Präsentation der wieder entdeckten historischen Mosaiken zum Beispiel hätte aus der Attraktion durchaus eine Welt-Sensation entstehen können (das Beispiel der Allunions-Ausstellung WDNCh in Moskau zeigt, wie man vergleichbare Architektur aus der Stalin-Zeit - sogar in noch größerem Umfang - in der Neuzeit funktional und attraktiv nutzbar machen kann). 

Im o.g. Buch wird dieses Dilemma wie folgt thematisiert:
 
„Es wäre wichtig gewesen, die komplexe Geschichte des Hauses an einem prominenten Ort im neuen Stadtarchiv zu erzählen. (Dazu) sollte (u.a.) ein Teil der historischen Mosaiken integriert werden … Leider lehnten die Verantwortlichen den Vorschlag ab und verspielten die Chance, die Geschichte des Hauses am authentischen Ort prominent und nachhaltig im kollektiven Gedächtnis der Stadt zu verankern.“ (G. Harbusch; S.53)

Dr.-Ing. Architekt Frieder Hofmann 
gpfhofmann@parus-le.de    

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Aktualisierung: Januar 2024 

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