FRIEDER HOFMANN I POSITIONEN I PUBLIKATIONEN I PROJEKTE

Schulersatzbau / Ansicht aus der Brüggstraße / Planungsskizze 1975

Stadtreparatur durch signifikante Architektur?

Zum Beitrag im "Deutschen Architektenblatt" 07-2018 über den Neubau der Käthe-Kollwitz-Schule 
in Greifswald. (2018 an DAB regional Mecklenburg-Vorpommern). Nicht veröffentlicht.

In den Jahren 1974-1978 war ich in Greifswald als Architekt am ersten Projekt zur komplexen Sanierung einer Innenstadt in der DDR beteiligt. Ein Welterbe-Status für Greifswald stand auch damals nicht zur Debatte, die Planung des 1.Umgestaltungsgebietes wurde auf der Tagung des Internationalen Rates für Denkmalpflege (ICOMOS) 1977 in Rostock aber heftig diskutiert. Vom ursprünglichen Charakter der für den o.g. Standort individuell entwickelten Plattenbauten ist leider nur noch wenig zu erkennen, weil einige der seinerzeit mit mineralischen Farbputzen gespritzten Fassaden mit Vollwärmeschutz zugedeckt wurden. 

Käthe-Kollwitz-Schule / Bautenstand 2016 aus der Brüggstraße gesehen



Damals ließen wir uns vom Grundsatz leiten, mit den in der DDR verfügbaren begrenzten Mitteln eine gute maßstäbliche Anpassung an die mittelalterlichen Stadträume und Baumassen zu erzielen. Trotz aller Mängel und Bedenken wird der Erfolg heute von vielen Seiten bestätigt und anerkannt. 
Die Planer der im DAB-Beitrag vorgestellten neuen „Käthe-Kollwitz-Schule“ haben sich bei ihrem Entwurf offensichtlich von völlig anderen Prämissen leiten lassen. Das Ergebnis ist entsprechend unmaßstäblich, der Neubau wirkt im umgebenden Stadtbild als Fremdkörper und könnte mit seiner architektonischen Beliebigkeit an jedem anderen Ort Platz finden. Als Neubau genügt das Gebäude sicherlich  neuzeitlichen funktionalen Anforderungen, gestalterisch hat man der Greifswalder Innenstadt mit diesem „Betonriegel“ ganz gewiß keinen Gefallen getan.

Wohnungsbau in den 70er Jahren - die Gestaltung der "Hafenseite" (Foto zur Rossmühlenstraße 2016)  

Wohnungsbau heute - ortstypisch war früher (Aus der "Ostseezeitung" vom 03.11.19) 

Dr.-Ing. Architekt Frieder Hofmann 
gpfhofmann@parus-le.de    

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Aktualisierung: Januar 2024 

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